Unsere menschliche Flora, die aus über 100 Billionen Bakterien, Billionen Viren und Millionen von Pilzen besteht, die auf und in uns leben, wird als „Human Microbiome“ bezeichnet. In der Literatur werden wir auch als „Superorganismus“ beschrieben: der Mensch mit all seinen Mitreisenden.

Dieses Mikrobiom hat die Größe eines Fußballs und kann durchaus als Organ betrachtet werden. Möglicherweise dienen wir Menschen lediglich als Gastgeber oder Gastgeberin und es gibt sogar Wissenschaftler, die behaupten, dass „sie“ unsere Gastgeber sind. Noch bemerkenswerter als die schwindelerregende Zahl unserer stillen und unsichtbaren Mitbewohner ist ihr Einfluss: wie wir Krankheiten bekämpfen, wie wir mit Stress umgehen können, nach welchem ​​Essen wir uns sehnen, wie fit wir sind – sie haben Einfluss auf fast alles, was uns Menschen ausmacht.

Stell Dir das in der Praxis wie folgt vor: das Innere unseres Darms und der anderen Schleimhäute von z.B. Lunge, Mund, Haut und Nieren kann mit den Tribünen eines großen Fußballstadions verglichen werden. Auf diesen Rängen können verschiedene Personen sitzen: Väter und Mütter mit Töchtern, Söhnen, Großmüttern, Großvätern und Freunden (menschliche Bakterien) oder Hooligans, Randalierer und Anti-Fans (pathogene Bakterien). Wenn die letztere Gruppe plötzlich zu groß oder zu stark wird, ruiniert dies das Spiel und beschädigt das Stadion.

Diese Bakterien können sich daher sehr unterschiedlich und komplex zueinander oder zu ihrem Wirt verhalten: manchmal freundlich, manchmal gleichgültig und manchmal feindlich. Könnte es sein, dass diese bakteriellen Wechselwirkungen die Wurzel moderner Zivilisationskrankheiten wie Arthritis, Depressionen, chronischer Müdigkeit und Darmkrankheiten sind?